WELLPAPPE


Die Hauptrollen bei der Herstellung von Wellpappe spielen PAPIER, STÄRKE und
LUFT. Trotz dessen es nur aus 2 physischen Komponenten besteht, ist WELLPAPPE
nicht gleich Wellpappe. Um die Unterschiede und ihre Komplexität genauer zu
verstehen, bedarf es einer Erklärung wie Wellpappe aufgebaut ist beziehungsweise
sein kann.

Die Entdeckung der Wellpappe geht mehr als 130 Jahre in die Vergangenheit zurück. Der Ingenieur Albert Jones kam auf die Idee empfindliche Güter mit gewelltem Papier zu schützen, da durch das Einprägen von Wellen Volumen, Elastizität und Stabilität erzeugt werden konnte. Die klassische Wellpappe entstand jedoch erst wenige Jahre später als das gewellte Papier von oben und unten mit glatten Papierbahnen beklebt wurde. Von diesem Zeitpunkt an, galt die Wellpappe als Verpackungsklassiker, um Produkte sicher von A nach B zu bringen.

In Deutschland werden über zwei Drittel aller transportierten Waren mit Wellpappe transportiert. Als Wellpappenproduzent gehört Deutschland zu den drei führenden mit mehr als 8 Milliarden Quadratmeter Wellpappe.

Verband der Wellpappen-Industrie e.V.
(2007): Wellpappe-Wissenswertes

Beim Aufbau von Wellpappe wird zwischen WELLEN– und DECKENPAPIEREN unterschieden, die in einer oder mehreren Lagen miteinander verklebt werden. Wellenpapier besteht zu etwa 80 % aus Recyclingmaterialien wie Altpapier, Kartons und gebrauchter Wellpappe (Wellenstoff). 20 % sind aus sogenannten Frischfasern (Halbzellstoff). Sie werden in der Papierfabrik aus Bruch- und Durchforstungsholz gewonnen, das bei der Pflege nachhaltig bewirtschafteter Wälder anfällt. Das Deckenpapier lässt sich klassifizieren in KRAFTLINER, K-LINER, TESTLINER und SCHRENZ.

Der Leim, der die äußeren Deckenbahnen und die innere Wellenbahn miteinander verbindet, besteht aus STÄRKE– ein NATURPRODUKT, was entweder aus Mais, Weizen oder Kartoffeln gewonnen wird. Wellpappe ist also materiell ein Produkt aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Vielfalt beginnt mit dem Verwendungszweck der Wellpappe. Je nach Verwendung und Belastungsanspruch können EINWELLIGE, ZWEIWELLIGE oder DREIWELLIGE Wellpappen hergestellt werden:

Die gängigsten Wellenarten sind unterteilt in: Grobwelle (A), Mittelwelle (C), Feinwelle (B) und Feinstwelle (E). Die Namen der einzelnen Klassen geben Hinweise auf ihre unterschiedliche Wellteilung und Wellenhöhe. Die Welle wird durch Hitze und Druck in das Wellenpapier geprägt. Je kleiner die Welle desto glatter und Strapazierfähig wird das Deckenpapier gegenüber äußere Krafteinwirkungen.

Das Material Wellpappe gehört damit zur LEICHTBAUWEISE und bietet ein großes Potenzial für die Herstellung von flexiblen und leichten Möbeln. Die Varianz der einzelnen Wellpappensorten zeigt, dass sich die Kraftliner und K-liner Wellpappe aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit besonders gut für äußerliche Belastungen eignen. Als zusätzlichen Benefit für die K-liner Wellpappe ist die Unabhängigkeit von Frischfaserimporten aus dem Ausland und stellt damit ein regionales Produkt dar.


Gebrauchte Wellpappen können über die ALTPAPIERTONNE entsorgt werden, die später vom Altpapierhändler abgeholt werden. Ohne zusätzliche Trennung und Sortieraufwand können diese direkt in einer lokalen Papierfabrik verarbeitet werden – vorwiegend zu Rohpapieren
für neue Wellpappen. Durch schonende Aufbereitungstechniken der Fasern bleibt eine hohe Qualität der Recyclingmaterialien für vielfache Wiederverwertung erhalten. So werden die organischen Bestandteile (Papier und Stärke) in den MATERIALKREISLAUF zurückgeführt.

Wellpappe ist technologisch und logistisch auf die Anforderungen einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft eingestellt.

Verband der Wellpappenindustrie
RESY ist ein Recyclingsystem von Wellpappenherstellern, Altpapierentsorgern und Erzeugern von Wellpappenrohpapieren, welches für einen funktionierenden Stoffkreislauf sorgt und verpflichtet.